Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Wer das Flair der Karibik sucht, dafür aber nicht so weit reisen möchte, für den ist ein Sardinien Urlaub genau das Richtige. Nicht umsonst tummeln sich jährlich die Stars und Sternchen an den Küsten der italienischen Insel. Kristallklares Wasser, zerklüftete Buchten und ein gutes mediterranes Essen sind Synonyme für Sardinien. Ich zeige Euch die beliebtesten Urlaubsorte und nehme Euch mit zu den schönsten Stränden Sardiniens. Mit meinen Tipps holt Ihr das Beste aus Eurem Sardinien Urlaub heraus.

Sardinien Cala Marilou

©Gabriele Maltinti/Shutterstock.com

Sardinien Tipps im Überblick

Anreise & Transfer

Auf Sardinien stehen Euch gleich drei Flughäfen zur Auswahl. Allerdings gibt es ab Österreich aktuell nur Direktflüge nach Cagliari und Olbia. Alternativ könnt Ihr auch mit dem Auto anreisen. Das bietet sich vor allem dann an, wenn Ihr vor Ort flexibel sein und kein Geld für einen Mietwagen ausgeben möchtet. Alle Fähren Richtung Sardinien starten in Genua in Italien. Ankunftshäfen sind Olbia und Arbatax an der Ostküste oder Porto Torres im Norden der Insel. Die Überfahrt dauert zwischen zehn und zwölf Stunden. Da die Überfahrt mit der Fähre relativ teuer ist, empfehle ich Euch, die Preise für Flug und Mietwagen zu vergleichen. Eventuell kann es, je nach Angebot, doch günstiger sein, einen Mietwagen vor Ort zu nehmen (und sich die lange Anreise mit der Fähre zu sparen). Hier findet Ihr günstige Flüge nach Sardinien.

Transfer

Wenn Ihr mit dem Auto anreist oder einen Mietwagen ab dem Flughafen gebucht habt, erübrigt sich natürlich die Frage nach dem Transfer. Wem kein Auto zur Verfügung steht, kann entweder mit dem Bus oder Taxi von allen Flughäfen in die umliegenden Touristenorte fahren. Die Airport-Shuttle frequentieren alle 15 bis 30 Minuten und kosten zwischen ein und drei Euro. Die Fahrt mit dem Taxi ist deutlich teurer. Da sich Flexibilität auf Sardinien lohnt, empfehle ich Euch, einen Mietwagen zu nehmen. So könnt Ihr bereits bequem vom Flughafen zu Eurer Unterkunft und von da aus die Region erkunden. Wer die schönsten Strände abklappern möchte, für den ist ein eigenes Auto nahezu unverzichtbar. Kleiner Sardinien Tipp: Nehmt Euch, wenn möglich, unbedingt ein kleines Auto. Die Sarden nutzen jeden Millimeter beim Parken aus. Die Kosten und Dauer für den Transfer vom Flughafen ins Zentrum seht Ihr hier:

Flughafen ins Zentrum Verkehrsmittel Dauer Preis
Cagliari Zug ab Bahnhof Elmas Aeroporto / Taxi 15 Minuten 1,30 Euro / 15 – 20 Euro
Olbia Bus Nr. 2 & Nr. 10 / Taxi 15 Minuten 1 Euro / 15 Euro
Alghero Bus / Taxi 25 Minuten 1 Euro / 25 Euro
Alghero nach Sassari Bus 30 Minuten 3 Euro
 Stand: Oktober 2019

Süden der Insel

Der Süden der Insel unterteilt sich in die Provinzen Süd-Sardinien und Cagliari. Der Südosten ist touristisch gut erschlossen und besucht. Der Südwesten dagegen ist bislang touristisch noch unentdeckt. An der rauen Küste fühlen sich derzeit vor allem Wind- und Kitesurfer pudelwohl.

Cagliari

Die gleichnamige Inselhauptstadt ist touristischer Dreh- und Angelpunkt des südlichen Sardiniens. Hier locken wunderschöne Architektur, zahlreiche Bars und Restaurants, Shopping-Möglichkeiten und ein authentisches Flair.

Sardinien Cagliari Panorama

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Sightseeing

Cagliari eignet sich wunderbar, um sich einfach treiben zu lassen. Um in die von einer Mauer umgebene Altstadt zu gelangen, ist es am einfachsten, sich an der Bastione San Remy, die unübersehbar über der Stadt thront, zu orientieren. Die Bastion liegt auf einem Hügel und bietet einen herrlichen Ausblick über die Stadt. Über eine große Freitreppe im Stadtzentrum lässt sich der Hügel und die Bastion am einfachsten erklimmen. Von hier erreicht man in ca. 15 Minuten die Altstadt Cagliaris, auch „Castello“ genannt. Hier laden kleine Souvenir- und Modegeschäfte zum Bummeln ein. In den zahlreichen Restaurants, urigen Bars und hübschen Cafés kann man sich nach dem anstregenden Aufstieg stärken. Von der Altstadt aus führen schmale Gassen und verwinkelte Straßen zu den weiteren Sehenswürdigkeiten, wie die Basilica Nostra Signora di Bonaria, der Dom Santa Maria di Castello und die Kirche Chiesa di Santa Restituta. Das Highlight der Stadtmauer sind die Anfang des 14. Jahrhundert erbauten Türme Torre dell’Elefante und Torre di San Pacrazio, die früher Bestandteil der früheren Verteidungsanlagen rund um die Altstadt waren. Wer in den Genuss sardischer Spezialitäten kommen möchte, sollte unbedingt einen Abstecher zum San Benedetto Markt machen. Neben frischem Obst und Gemüse, findet man hier typisch sardische Nudelgerichte und Süßspeisen, frischen Fisch und Meeresfrüchte sowie Käse. Wer sich für die Geschichte Sardiniens interessiert, wird im Heimatkundemuseum Museo Archeologico Nazionale eingeführt.

Strände

Der neun Kilometer lange Stadtstrand Spiaggia del Poetto befindet sich ca. 15 Fahrminuten vom Zentrum entfernt. Wenn Eure Unterkunft in der Stadt liegt, könnt Ihr am einfachsten mit dem Bus zum Strand fahren. Da die Parkplätze immer überfüllt sind, empfiehlt es sich, den Mietwagen stehen zu lassen und auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Poetto ist sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Touristen sehr beliebt. Dementsprechend ist hier in der Hauptsaison ordentlich was los und die Suche nach einem ruhigen Plätzchen endet oftmals vergeblich. Verkäufer wittern ihr Geschäft und laufen, mit Bauchladen bewaffnet, lauthals den Strand rauf und runter. Am Strand stehen Sonnenliegen, Sonnenschirme, sanitäre Anlagen und Bars zur Verfügung. Hinter dem Strand, im Parco Naturale Molentargius Saline, befinden sich die Salinen, ein Gebiet mit kleinen, mit Salzwasser gefüllten Verdunstungsbecken. Das Highlight: Hier leben große, wildlebende Kolonien von Flamingos. Ein Besuch mit dem Fahrrad solltet Ihr also unbedingt einplanen.

Villasimius

Der Küstenort liegt im Südosten der Insel, ca. eine Autostunde von Cagliari entfernt, und ist einer der beliebtesten Badeorte auf Sardinien. Kein Wunder: Die Strände in und um Villasimius entlang der Costa Rei gehören zu den schönsten in ganz Europa. Dies ist auch der Grund weshalb sich der Tourismus hier hauptsächlich an Erholungssuchende und Sonnenanbeter richtet. Für ein vielfältiges Sightseeingprogramm ist die Stadt nicht gerade bekannt. Eine schöne Promenade zum Flanieren, Restaurants und Bars, Geschäfte des täglichen Bedarfs und die Nähe zur Inselhauptstadt Cagliari machen Villasimius jedoch zu einem attraktiven Urlaubsort.

Strände

  • Porto Sa Ruxi: Das türkisfarbene Wasser schmiegt sich sanft an den weißen, pudrigen Sand der durch raue, dicht bewachsene Felsformationen eingerahmten Buchten.
  • Spiaggia del Riso: Das kristallklare Wasser und der weiße, feine Sand sind zum Sinnbild von Villasimius geworden.
  • Simius: Eingerahmt in ein Panorama aus grün bewachsenen Felsen, liegt dieser kilometerlange, traumhafte Strand mit türkisfarbenem Wasser und weißem, feinen Sand in der Nähe der Stadt. Am Strand stehen zahlreiche Wassersportangebote zur Verfügung wie Stand Up Paddling, Schnorcheln, Tauchen oder Kanu fahren. Wer die umliegenden Buchten erkunden möchte, kann sich ein motorisiertes Schlauchboot mieten, Fahrspaß inklusive.
  • Punta Molentis: Die kleine Bucht liegt geschützt zwischen hohen Felsen, die das türkisfarbene Wasser und den weißen Sand in ein traumhaftes Panorama einrahmen. Das Besondere: Der Sandstrand ist von zwei Seiten vom Meereswasser umgeben. Der Zugang auf der anderer Seite erfolgt über Steine und Felsen. Zwar ist das Meer hier aufgewühlter und etwas rauer, dafür kann man sich auf etwas mehr Ruhe und einen wasserspielzeugfreien Badebereich freuen.
Sardinien Strand Baum

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Norden der Insel

Im Fokus des Nordens liegt die Costa Smeralda, zu Deutsch „Smaragdküste“, die ihren Namen aufgrund des smaragdfarbenen Meerwassers erhalten hat. Die Ostküste Sardiniens ist touristisch mehr erschlossen und erfreut sich in den vergangenen Jahren vor allem bei der Prominenz einer zunehmenden Beliebtheit. Dreh- und Angelpunkt ist der Küstenort Olbia.

Olbia

Olbia ist das wichtigste Industrie- und Handelszentrum im Norden Sardiniens und bildet mit knapp 60.000 Einwohnern die viert größte Stadt der Insel. Wer im Urlaub ausgiebig shoppen möchte, ist hier genau richtig.

Sightseeing

Die Hauptstraße Corso Umberto gehört wohl zu den schönsten Shoppingmeilen der Welt. Die romantischen Häuserfassaden mit ihren kleinen, blumenbehangenen Balkonen säumen die Haupteinkaufsstraße, die am Hafen beginnt, und von der aus kleine Seitengassen zu einer Entdeckungstour einladen. Doch Olbia bietet nicht nur ein attraktives Programm für Bummelfans, auch Kulturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Die Zeugnisse der Geschichte der Stadt, die bis in die Antike zurück reicht, lassen sich im Archäologischen Museum und den Gebäuden, wie der Basilika San Simplicio, bestaunen. Auf ganz Sardinien gilt Olbia zudem als gastronomisches Zentrum für Miesmuscheln. 

Sardinien Olbia

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Strände

In Olbia selbst gibt es keine Strände. Wer in der Sonne brutzeln möchte muss auf die Strände nördlich und südlich von Olbia ausweichen.

  • Spiaggia di Porto Istana: Wunderschöner, weißer Sandstrand mit kristallklarem Wasser und Panoramaausblick. Von Olbia verkehren Busse zum Strand. In der Hauptsaison kann es hier sehr voll werden.
  • Spiaggia La Playa: Der gepflegte Sandstrand befindet sich nördlich von Olbia und bietet vollen Badespaß.

San Teodoro

San Teodoro hat sich in den letzten Jahren zu einem typischen Touristenörtchen entwickelt – zumindest was das Angebot betrifft. Die Hauptstraße ist gepflastert mit Bars, Eisdielen und Geschäften für Souvenirs sowie Badeutensilien. Zudem wartet ein vielfältiges Freizeitangebot wie Reiten und Wandern sowie Wassersportaktivitäten wie Tauchen, Schnorcheln, Kanu- und Bootfahren. Glücklicherweise kommt San Teodoro, wie auch der Rest der Insel, ohne große Resorts und Hotelanlagen aus, sodass der typisch sardische Charme erhalten bleibt.

Strände

  • Spiaggia La Cinta: Kristallklares, flach abfallendes Wasser, weißer, weicher Sand und eine traumhafte Kulisse – damit glänzt der 3 km lange La Cinta mit den anderen Stränden Sardiniens um die Wette.
  • Spiaggia Isuledda: Ein weiterer Traumstrand südlich von San Teodoro. Das seichte türkisfarbene Wasser verliert sich in Richtung Horizont in ein tiefes Azurblau. In der Hauptsaison kann es hier schnell mal voll werden.
  • Weitere Strände erstrecken sich entlang der gesamten Küste, u.a. Farfalle, Puntaldia, Baia Salinedda, Salina Bamba und Cala Ginepro.

Ausflüge

  • Stagno di San Teodoro: Das Wasserschutzgebiet befindet sich nördlich von San Teodoro und beherbergt eine ganze Reihe an Vogelarten, u.a. wildlebende Flamingos. Mit dem Boot kann die Lagune sogar über Wasser überquert werden.
  • Posada: Der kleine Ort südlich von San Teodoro ist definitiv einen Besuch wert. Das Dorf liegt hoch auf einem Felsen eingebettet und bietet zudem wunderschöne Strände.

Alghero

Auf einer kleinen Landzunge erstreckt sich die wohl schönste Stadt auf ganz Sardinien. Alghero ist an drei Seiten von Wasser umgeben, was die Stadt an der Westküste zu etwas Besonderem macht. Die traumhafte, von einer Mauer umgezogene Altstadt lädt mit ihren vielen kleinen Gassen und Palazzi, vorbei an hübschen Plätzen und Kirchen, zu einem ausgiebigen Bummel ein. In keinem anderen Ort auf Sardinien gibt es so viele Geschäfte wie hier. Vor allem in den Abendstunden, wenn die Stadt vom Glanz der Lichter in ein romantisches Ambiente getaucht wird, zieht es scharenweise Besucher an. In den zahlreichen Restaurants und Bars, teilweise mit Blick aufs Meer, lässt es sich wunderbar zu Abend essen. Für die Tour durch Alghero sollte man schon ein wenig mehr Zeit einplanen – es lohnt sich! Wer für längere Zeit hier bleibt: Bingo! Alghero eignet sich wunderbar, um den Norden Sardiniens zu erkunden. Auch die Strände in und um Alghero sind traumhaft schön.

Sardinien Alghero Altstadt

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Strände

  • Spiaggia Mugoni: Der schmale Strandabschnitt befindet sich hinter einem schattenspendenden Pinienwald, ca. 10 Autominuten von Alghero entfernt. Weißer, feiner Sand trifft hier auf kristallklares Wasser. Eine Bar und sanitäre Anlagen sind vorhanden.
  • Spiaggia di Maria Pia: Wie ein gut gehütetes Geheimnis verbirgt sich dieser karibisch anmutende Strand hinter einem Pinienwald. Der Sand ist so fein, dass man ihn sieben kann. Kleine Sandberge bilden hier und da einsame Orte, an denen man etwas mehr Privatsphäre genießen kann. Der Strand wurde 2018 sogar mit dem Travellers‘ Choice Award ausgezeichnet.
  • Spiaggia delle Bombarde: Ein wunderschöner, in der Hauptsaison leider auch überfüllter Strand. Der weiße, pudrige Sand und das kristallklare Wasser werden von schroffen Felsen eingerahmt.

Ausflüge

  • Capo Caccia: Bereits die Autofahrt zum Kap ist einen Ausflug wert. Der Blick vom Kap auf die steilen und schroffen Klippen muss unbedingt auf einem Foto festgehalten werden. Sage und schreibe 656 Treppenstufen führen zur Neptun-Grotte hinunter. Die Lauferei lohnt sich nicht nur für den Besuch der am Fuße liegenden Grotte, sondern auch für weitere tolle Ausblicke.
  • Grotta di Nattuno: In der vier Kilometer langen Grotte erwartet die Besucher ein eindrucksvolles Bild aus Tropfsteingebilden, Kalksinterablagerungen und ein Salzseen. Wer den Fußweg hinunter (und dementsprechend auch wieder hinauf) scheut, kann auch mit dem Boot zur Neptun-Grotte übersetzen.

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