Kanada gehört zu den beliebtesten Zielen für eine Rundreise oder einen Fly & Drive Urlaub. Ihr bereitet Euch gerade für Euren Roadtrip durch das nordamerikanische Land vor? Dann solltet Ihr Euch vorab unbedingt über die beste Reisezeit für Kanada informieren. Denn: Kanada erstreckt sich über verschiedene Klimaregionen, die sich stark voneinander unterscheiden. Nicht nur innerhalb der einzelnen Nationalparks, auch in großen Städten wie Vancouver, Toronto, Montreal oder der Provinz Québec können die Temperaturen schwanken. Auch deshalb lässt sich keine allgemeine Aussage über das Klima in Kanada treffen. Je nachdem, für welche Küste oder welche Städte Ihr Euch entscheidet, ist es dementsprechend wichtig, das Wetter und das Klima vor Ort zu kennen. Eine Übersicht zum Wetter und Tipps zur besten Reisezeit für Kanada habe ich Euch in diesem Artikel zusammengestellt.

Kanada Quebec See

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Allgemeines zum Klima

Wie Ihr bereits erfahren habt, lässt sich über das Klima in Kanada und daher auch für die beste Reisezeit keine allgemeine Aussage treffen. Aufgrund der großen Ausdehnung auf einer Fläche von rund 9.900.000 Quadratkilometern erwarten Euch in Kanada ganz unterschiedliche Klimazonen, die von der gemäßigten Zone bis hin zu Polargebieten reichen. Einen Großteil der Fläche nimmt die boreale Zone ein. Das in dieser Zone vorherrschende Klima wird bestimmt von langen, kalten Wintern und heißen aber kurzen Sommern. So kann es in Kanada schnell passieren, dass Euch Temperaturen von bis zu minus 50 Grad den Atem gefrieren lassen. Die jemals höchste Temperatur, die in Kanada gemessen wurde, liegt bei 45 Grad. Wer einen Besuch der kanadischen Westküste plant, sollte sich grundsätzlich auf eine hohe Niederschlagsrate einstellen, in Provinzen wie Alberta dagegen herrscht häufig Trockenheit und Dürre.

Kanada See Berge

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Wetter & Klima im Osten

Das Klima im Osten Kanadas ist wesentlich geprägt von kalten Wintern und warmen Sommern. Durch den Atlantik sind die Wintermonate an der Küste allerdings milder als im östlichen Inland Kanadas. Gleichzeitig klettert das Thermometer an der Küste allerdings nicht so weit nach oben wie im Inland. Im Osten Kanadas zeichnet sich das Wetter im Wesentlichen also durch ausgeprägte Jahreszeiten aus, die an den Küstenorten jedoch relativ milde Winter und verhältnismäßig kühle Sommer mit sich bringen. Ein wunderschönes Naturphänomen an der Ostküste ist außerdem der Indian Summer, der dort ab September Einzug hält. Spektakulär und einzigartig sind dann vor allem die bunten Farben, in die der nahende Herbst die Laubbäume versetzt. Mit welchem Klima Ihr in den beliebtesten und größten Städten der Ostküste rechnen könnt, habe ich Euch im folgenden noch einmal genauer zusammengefasst.

Québec

Eine Reise nach Québec lohnt sich wirklich das ganze Jahr über, denn jede Jahreszeit hat etwas Einzigartiges zu bieten! Das kontinentale Klima mit maritimen Einflüssen bringt feuchtheiße Sommermonate mit bis zu 30 Grad und bei sehr kalten Wintern kann es schon mal bis zu minus 20 Grad kalt werden. Vor allem durch den Wind, der über den St. Lawrence Strom gebracht wird, fühlt es sich oftmals kälter an als angegeben. Packt daher unbedingt eine Jacke mehr mit ein! Die beste Reisezeit (temperaturtechnisch) für Québec ist das späte Frühjahr sowie der Spätsommer.

Montreal

Aufgrund der Lage auf der Île de Montréal herrscht in der Stadt ein maritimes Klima. Der wärmste Monat des Jahres in Montreal ist der Juli mit durchschnittlich etwa 21 Grad. Im Jänner dagegen herrschen tagsüber durchschnittliche Temperaturen von rund minus zehn Grad. Grundsätzlich ist Schneefall in Montreal von November bis April möglich. Aber auch im Mai und von September bis Oktober kühlt es nachts bereits stark ab. Ihr seht also, dass sich die Temperaturen in Montreal in den Winter- und Sommermonaten stark voneinander unterscheiden.

Toronto

In Toronto beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur etwa neun Grad. Dabei klettern die Temperaturen im Juli auf bis zu 27 Grad und fallen im Jänner auf bis zu minus acht Grad ab. Ihr seht also, dass die Jahreszeiten in Toronto stark ausgeprägt sind. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Winter in der kanadischen Großstadt sehr kalt werden können und Ihr bei Eurem Trip in den Wintermonaten mit Kälteeinbrüchen rechnen solltet. Dazu gehören teils starke Schneefälle, die teilweise mit Schneestürmen und Eisregen einhergehen können. In den wärmeren Monaten kann das Wetter dagegen hochsommerliche Temperaturen annehmen und Hitzewellen mit bis zu 35 Grad mit sich bringen.

Beste Reisezeit für den Osten

Obwohl die Klimazonen innerhalb des Landes stark variieren, herrscht im Osten Kanadas ein verhältnismäßig mildes Klima. Vor allem von Juni bis Mitte Oktober erreichen die Temperaturen in vielen Regionen des Landes angenehme Temperaturen. Je nachdem, welchen Aktivitäten Ihr während Eures Trips nachgehen möchtet, kann die beste Reisezeit für Euren Urlaub im Osten Kanadas natürlich variieren. Trotzdem gelten für die Städte im Osten Kanadas die Monate zwischen Juni und Mitte Oktober als beste Reisezeit für einen Städtetrip. Wenn Ihr einen Aufenhalt in der Natur plant, ist außerdem der Herbst mit dem berühmten Indian Summer ein einzigartiges Erlebnis.

Kanada Moraine Lake See Berge

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Wetter & Klima im Westen

Das Klima an der Westküste des Landes ist bestimmt durch milde Temperaturen, die vor allem damit einhergehen, dass viele Regionen durch hohe Gebirgszüge vor kalten Temperaturen geschützt werden. Das bedeutet, dass auch die Temperaturen im Winter eher mild bleiben, gleichzeitig gehört die Westküste Kanadas aber auch zu den niederschlagsreichsten Regionen Kanadas. Bei Eurem Urlaub an der Westküste müsst Ihr also auch im Sommer mit Regen rechnen. Hinzu kommt, dass die Luftfeuchtigkeit an der Westküste des Landes aufgrund der herbeiströmenden Meeresluft sehr hoch ist. Im Landesinneren dagegen sind die Winter sehr schneesicher und die Sommer meist trocken und heiß. Zu den beliebtesten Städten an der Westküste gehört Vancouver. Auf welches Klima und welche Temperaturen Ihr Euch dort einstellen müsst, erfahrt Ihr hier.

Vancouver

Dank der Kuroshio-Strömung sind die Temperaturen in Vancouver, ähnlich wie an der restlichen Westküste des Landes, deutlich milder als beispielsweise im Landesinneren. Das bedeutet, dass die Temperaturen im Winter etwa zwei bis vier Grad wärmer und im Sommer drei bis acht Grad kälter als im restlichen Kanada sind. Hinzu kommt die relativ hohe Niederschlagsrate, die Vancouver zu einer sehr verregneten Stadt macht. So kann es in den Wintermonaten an bis zu 20 aufeinander folgenden Tage regnen. Dank der milden Temperaturen in den kälteren Monaten hält sich der Schneefall zwar meist in Grenzen, da die Temperaturen aber stark schwanken, kann sich schnell eine gefährliche Glätte auf den Straßen bilden.

Beste Reisezeit für den Westen

Je nachdem, ob Ihr an die Küste des Landes fahrt oder weiter im Landesinneren bleibt – grundsätzlich gelten die Monate von Juni bis August als die beste Reisezeit für den Westen des Landes. Wenn Ihr Euch an den Küsten aufhaltet, kann ich Euch einen Städtetrip aber auch außerhalb dieser Zeiten empfehlen. Da die Winter in Städten wie Vancouver eher mild sind, könnt Ihr auch in diesen Monaten einen tollen Aufenthalt in Kanada verbringen. Auch der Herbst eignet sich gut für Unternehmungen. Je weiter Ihr in das Landesinnere reist, desto größer werden die Temperaturunterschiede.

Fazit

Kanada Toronto Skyline

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Ihr seht also, dass das Klima in den unterschiedlichen Regionen Kanadas stark variieren kann. Für eine Reise in das nordamerikanische Land gilt also, sich vorab gut über die jeweiligen Temperaturen und Wetterverhältnisse zu informieren. Grundsätzlich gelten jedoch die Monate von Juni bis September als beste Reisezeit für Kanada. Natürlich solltet Ihr bei Eurer Planung aber auch Eure persönlichen Präferenzen und Bedürfnisse berücksichtigen. Wer einen Städtetrip plant, bevorzugt wahrscheinlich die milden Temperaturen in den Sommermonate. Alle Wintersportler dagegen sollten in den kälteren Monaten nach Kanada reisen. Aber auch die Herbstmonate dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Allen Naturliebhabern unter Euch rate ich, sich das einmalige Farbenspiel des Indian Summers nicht entgehen zu lassen.