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Polen Krakau Altstadt Zentrum

Krakau Tipps: Polens Szenestadt zwischen Kultur & dunkler Geschichte

Ihr habt Lust auf einen besonderen, vielfältigen und vor allem günstigen Städtetrip? Krakau hat so einiges zu bieten und hat im Vergleich zu Österreich wirklich günstige Preise. Die Studentenstadt und sogar UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt lockt nicht nur mit einem kunterbunten Nachtleben, sondern auch mit geschichtsträchtigen Bauten und einer kulinarischen Vielfalt. Außerdem liegt die vom Zweiten Weltkrieg geprägte Stadt in der Nähe des ehemaligen größten Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, das Ihr besichtigen könnt. Alle weiteren Infos erhaltet Ihr nun in unseren Krakau Tipps!

Anreise

Die Anreise nach Krakau ist relativ einfach: Bus, Bahn oder Flugzeug – alles ist möglich. Eine direkte Anreise mit der Bahn ist ab Wien möglich, ansonsten stehen Euch verschiedene Umsteigeverbindungen zur Verfügung. Eine Auto- oder Busfahrt nach Krakau ist ebenfalls möglich. Fernbusunternehmen wie FlixBus oder RegioJet bieten Direktverbindungen auch teilweise über Nacht an. Flüge nach Krakau mit Fluggesellschaften wie Austrian Airlines, Polish Airlines LOT, Eurowings oder Lufthansa sind ab Wien, Graz und Salzburg möglich.

Sehenswürdigkeiten

Leider gibt es noch viel zu viele Vorurteile über Polen und die Erwartungen an Krakau halten sich bei vielen Leuten eher in Grenzen. Doch Krakau ist jung, pulsierend und so lebensfroh, dass man von allen Seiten von seiner Atmosphäre angezogen wird. Hier lernt Ihr etwas zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs, besteigt mittelalterliche Gebäude, genießt die Aussicht über die Weichsel und macht mit polnischem Wodka die Bars und Clubs unsicher.

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Aber nun erst einmal unsere Insider Tipps zu Krakaus Sehenswürdigkeiten. Wir haben Euch bereits eine kleine Route erstellt, mit der Ihr die Highlights der Stadt in einem großen Spaziergang „abklappern“ könnt.

Achtung!: Seit April 2025 ist es in Polen an 25.000 verschiedenen Orten verboten, Fotos zu machen – auch als Privatperson. Dazu gehören vor allem militärische Einrichtungen, aber auch Objekte kritischer Infrastruktur wie Brücken, Tunnel oder Häfen. Die entsprechenden Verbote sind jeweils mit Schildern ausgewiesen. Polen will sich damit verstärkt vor Spionage schützen.

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KZ Auschwitz-Birkenau besuchen

Über 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zeugen Orte noch immer von dem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte. Das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau wurde kurz nach dem Holocaust zu einem Museum und einer Gedenkstätte umgewandelt. Das ehemalige KZ befindet sich ca. 50 Kilometer westlich von Krakau um die Stadt Oswiecim herum. Um dort hin zu kommen, könnt Ihr entweder eine geführte Tour von Krakau aus buchen oder einen Besuch auf eigene Faust planen. Unser Tipp lautet wie folgt:

  1. Bucht möglichst früh Euren Besuch online. Der Besuch der KZ-Gedenkstätte ist kostenfrei, muss aber hier angemeldet werden. Im ersten Buchungsschritt entscheidet Ihr Euch für „Visit for Individuals“, wenn Ihr Einzelpersonen anmeldet oder „Visit for Groups“, wenn Ihr als Gruppe anreist. Im nächsten Schritt wählt Ihr Datum, Uhrzeit und „Type of visit“ aus. Wenn Ihr das Konzentrationslager ohne Führung erkunden wollt, wählt Ihr den Typ „Tour for individuals without an educator“. Wichtig: Da Ihr noch mit dem Bus an- und abreisen müsst, wählt am Besten eine Zeit zwischen 09:00 und 12:00 Uhr.
  2. Bucht möglichst früh Eure Busfahrt. Vom zentralen Omnibusbahnhof hinter dem Bahnhof fährt ein Bus direkt innerhalb von 1,5 Stunden nach Oświęcim (Auschwitz auf Polnisch). Tickets könnt Ihr online hier buchen. Eine einfache Fahrt kostet Euch nur umgerechnet 3,50 Euro. Die Seite ist leider etwas unübersichtlich und auf Polnisch, kann aber mit Google Übersetzer bequem und halbwegs verständlich übersetzt werden.
  3. Was Ihr noch beachten solltet: Plant etwas Puffer ein zwischen der Ankunftszeit und der Besuchszeit. Außerdem sollte Eure Rückfahrt relativ spät am Abend sein, denn Ihr werdet viel Zeit in den Lagern von Auschwitz-Birkenau verbringen. Die Nationalausstellung befindet sich in dem 20 ha großen „Auschwitz I“.  Das original erhaltene viel größere Lager „Auschwitz II“ mit 171 ha könnt Ihr ebenfalls besuchen. Zwischen den Lagern verkehrt ein kostenloser Shuttlebus.

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Wichtig: Bereitet Euch auf jeden Fall mental darauf vor, was Euch in dem ehemaligen Konzentrationslager erwartet. Der Komplex ist zum einen riesig und erfordert eine gute Ausdauer, zum anderen ist das meiste unverändert und zeigt erschütternde Einblicke in die Vergangenheit des Lagers. Haare, Prothesen, Schuhe, Fotos von Häftlingen und die Schilderung der Todesprozesse sind Teil des Museums. Ihr solltet Euch also in der Lage fühlen, das alles zu verkraften.

Kulinarisches

Was die Currywurst in Berlin ist, ist in Krakau das Zapiekanka. Der polnische Snack wurde bereits zu Ostblockzeiten als sozialistischer Fastfood-Snack an die Arbeitergesellschaft verkauft und hat bis heute seine Beliebtheit nicht verloren. Ein Zapiekanka besteht aus einem großen Stück Baguette, das mit Champignons und verschiedenen Zutaten nach Wahl belegt wird. Käse und Soße obendrauf, in den Grillofen und fertig! Eine kunterbunte Auswahl der traditionellen Snacks an findet Ihr auf dem Plac Nowy, hier habt Ihr die Qual der Wahl. Unbedingt probieren!

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Wenn Ihr auf der Suche nach einer coolen Locations seid für Euer Abend- oder Mittagessen, dann schlendert einfach mal der Weichsel entlang. Hier gibt es verschiedene Hausboote, auf denen Ihr Essen und Trinken könnt. Weitere hippe und alternative Restaurants findet Ihr im Jüdischen Viertel. Von Hinterhof-Atmosphäre, über Dachterrasse, bis hin zu urigen alten Restaurants findet Ihr sicher etwas nach Eurem Geschmack. Und was Ihr nicht vergessen dürft: Wodka. Was wäre eine Reise nach Polen ohne die verschiedenen Wodka-Variationen getestet zu haben? Die verrücktesten Wodka-Kombinationen gibt es für 1 Euro im Pijalnia Wódki i Piwa.

Nachtleben

Wie Ihr vielleicht schon zwischen den Zeilen lesen konntet, war unser persönliches Highlight definitiv das Jüdische Viertel Kazimierz. Müssten wir das Viertel in fünf Worten beschreiben, dann wären das die Worte alternativ, künstlerisch, traditionell, lebhaft und gemütlich. Ein bisschen wie das Schanzenviertel in Hamburg, um einen Vergleich zu ziehen. Tagsüber Flohmarkt, Street Food und Straßenmusik und abends erwachen die Bars und Clubs in der Untergrund-Szene. Wenn Ihr von Mainstream-Musik, Touristenmassen und teuren Preisen in den Bars, Kneipen und Clubs der Innenstadt die Schnauze voll habt, dann tobt Euch auf den Elektro-Beats der Clubs im Szene-Viertel Kazimierz aus.

Tipp: Seit 1988 findet einmal im Jahr Jüdisches Kulturfestival in Krakau statt, eines der weltweit größten und bedeutendsten Festivals jüdischer Kultur, mit zahlreichen Konzerten rund um die Uhr in den verschiedensten Locations. Außerdem wird mit Hilfe von Filmen, Performances und diversen Ausstellungen die jüdische Kultur der Gegenwart und Geschichte repräsentiert.

Autor: Carolin

Carolin hält immer Ausschau nach den neuesten Trends – egal ob im Travelbereich oder auf der Suche nach den besten Food-Spots. Sie ist ständig on Tour und liebt Snowboardurlaube genauso wie Kurztrips mit Freunden. Ihr größter Traum ist eine Reise nach New York.
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