Ihr habt Lust auf einen besonderen, vielfältigen und vor allem günstigen Städtetrip? Krakau hat so einiges zu bieten und hat im Vergleich zu Österreich wirklich günstige Preise. Die Studentenstadt und sogar UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt lockt nicht nur mit einem kunterbunten Nachtleben, sondern auch mit geschichtsträchtigen Bauten und einer kulinarischen Vielfalt. Außerdem liegt die vom Zweiten Weltkrieg geprägte Stadt in der Nähe des ehemaligen größten Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, das Ihr heute besuchen könnt. Alle weiteren Infos erhaltet Ihr nun in meinen Krakau Tipps!

Krakau Tipps

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Anreise

Die Anreise nach Krakau ist relativ einfach: Bus, Bahn oder Flugzeug – alles ist möglich. Eine direkte Anreise mit der Bahn ist ab Wien möglich, ansonsten stehen Euch verschiedene Umsteigeverbindungen zur Verfügung. Eine Auto- oder Busfahrt nach Krakau ist ebenfalls möglich. Fernbusunternehmen wie FlixBus oder RegioJet bieten Direktverbindungen auch teilweise über Nacht an. Flüge nach Krakau mit Fluggesellschaften wie Austrian Airlines, Polish Airlines LOT, Eurowings oder Lufthansa sind ab Wien, Graz und Salzburg möglich.

Sehenswürdigkeiten

Leider gibt es noch viel zu viele Vorurteile über Polen und die Erwartungen an Krakau halten sich bei vielen Leuten eher gering. Mein Herz hat die Stadt im Sturm erobert! Krakau ist jung, pulsierend und so lebensfroh, man wird von allen Seite von dieser Atmosphäre angezogen. Hier lernt Ihr etwas zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs, besteigt mittelalterliche Gebäude, genießt die Aussicht über die Weichsel und macht mit polnischem Wodka die Bars und Clubs unsicher. Aber nun erst einmal meine Insider Tipps zu Krakaus Sehenswürdigkeiten. Ich habe Euch bereits eine kleine Route erstellt, mit der Ihr die Highlights der Stadt in einem großen Spaziergang „abklappern“ könnt.

  • Bunkier Sztuki: Zeitgenössische Kunst in einem eindrucksvollen Ambiente mit Vintage-Vibes und dazu noch erstklassigen Kaffee, das gibt es im Bunkier Sztuki. Dienstags ist der Eintritt sogar frei!
  • Rynek Główny: In der ganzen Stadt verteilt gibt es bis zu 17 verschiedene Kirchen, die es zu entdecken gibt. Die meisten befinden sich rund um den Hauptmarkt Rynek Główny. Hier steht auch die berühmte Marienkirche aus dem Mittelalter, von dessen Türme zu jeder Stunde das Krakauer Trompetensignal gespielt wird. Auf und um den Platz ist alles perfekt für die Touristenmassen ausgelegt: Teuere Restaurants, Pferdekutschen, Free Walking Touren und Schnick Schnack an jeder Ecke. Der Platz ist auf jeden Fall sehenswert, doch ich bin schnell wieder geflüchtet, denn abseits von den Touristenströmen ist Krakau noch viel interessanter!
  • Franziskanerbasilika: Ihr sucht nach einem besonderen Fotomotiv? Dann stattet der Franziskanerkirche einen Besuch ab. Die bunten Glasfenster des polnischen Künstlers Stanislaw Wyspiański strahlen mit den bunten Wänden im Inneren um die Wette. Eine kunterbunte Jugendstil-Schönheit, die Ihr nicht verpassen solltet!
  • Burg Wawel: Ihr wollt wissen wo einst die polnische Könige residiert haben? Auf einem Hügel am Rande der Stadtmauer steht die prachtvolle Burg, die bereits im frühen Mittelalter errichtet wurde. Da die Burg im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert und restauriert wurde, treffen im Außen- und Innenbereich verschiedene Kunstepochen aufeinander. Außerdem habt Ihr von hier oben einen atemberaubenden Ausblick auf die Weichsel. Wenn Ihr genug von Kultur habt, dann lauft hinunter zum Weichselufer und schlendert dem Fluss entlang bis in das Jüdische Viertel Kazimierz.
Polen Krakau Burg Wawel

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  • Street Art: Wenn Ihr also schon auf dem Weg in das Jüdische Viertel Kazimierz seid, dann macht Euch auf Graffitis und Street Art bereit. Im größten Szene-Viertel der Stadt trefft Ihr auf urbane Kunst an jeder Ecke. Heruntergekommen Häuserwände wurden mit Graffitis verziert, unschuldige Hinterhöfe offenbaren sich zu alternativen Kunstwerken und selbst an den Fensterbrettern ist Kunst im Retro-Look zu sehen. Doch bunte Straßenkunst ist nicht alles was es hier zu sehen gibt. Freut Euch auf coole Kunstgalerien, köstlichen Speisen und lebendige Veranstaltungen.
  • Schindlers Factory: In der Stadt, in der der berühmte Film „Schindlers Liste“ gedreht wurde, gibt es auch ein Museum, das seinen Mut im Zweiten Weltkrieg repräsentiert. Schindler konnte zu den dunklen Zeiten des Nationalsozialismus viele Juden retten, indem er Ihnen in seiner Fabrik Arbeit verschaffte und Schutz bot. Die Fabrik ist heute ein Museum, das Schindlers Rolle im Zweiten Weltkrieg in Krakau gewidmet ist. Tickets erhaltet Ihr vor Ort oder online. Beachtet, dass vor allem am Wochenende ein großer Ansturm auf das Museum herrscht.
  • Museum of Contemporary Art (MOCAK): Direkt neben Schindlers Factory liegt das Museum of Contemporary Art. Hier treffen Moderne und Innovation in zeitgenössischer Kunst aufeinander mit Werken von lokalen und internationalen Künstlern. Wenn Ihr beide Museen besuchen möchtet, dann erkundigt Euch am besten vorab über ein Doppelticket.
  • Salzbergwerk Wieliczka: Die ehemalige Salzmine liegt etwas Außerhalb von Krakau und kann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Die höhlenartige Mine wurde zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt, denn fast nirgendwo anders könnt Ihr aufwendige Statuen und einen salzhaltigen See mehrere hundert Meter unter der Erdoberfläche entdecken. Zudem soll ein Aufenthalt in der Mine gut für die Gesundheit sein.
Polen Krakau Altstadt Zentrum

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KZ Auschwitz-Birkenau besuchen

Über 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zeugen Orte noch immer von dem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte. Das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau wurde kurz nach dem Holocaust zu einem Museum und einer Gedenkstätte umgewandelt. Das ehemalige KZ befindet sich ca. 50 Kilometer westlich von Krakau um die Stadt Oswiecim herum. Um dort hin zu kommen, könnt Ihr entweder eine geführte Tour von Krakau aus buchen oder einen Besuch auf eigene Faust planen. Ich zeige Euch nun, wie ich meine Tour nach Auschwitz geplant habe:

  1. Bucht möglichst früh Euren Besuch online. Der Besuch der KZ-Gedenkstätte ist kostenfrei, muss aber hier angemeldet werden. Im ersten Buchungsschritt entscheidet Ihr Euch für „Visit for Individuals“, wenn Ihr Einzelpersonen anmeldet oder „Visit for Groups“, wenn Ihr als Gruppe anreist. Im nächsten Schritt wählt Ihr Datum, Uhrzeit und „Type of visit“ aus. Wenn Ihr das Konzentrationslager ohne Führung erkunden wollt, wählt Ihr den Typ „Tour for individuals without an educator“. Wichtig: Da Ihr noch mit dem Bus an- und abreisen müsst, wählt am Besten eine Zeit zwischen 09:00 und 12:00 Uhr.
  2. Bucht möglichst früh Eure Busfahrt. Vom zentralen Omnibusbahnhof hinter dem Bahnhof fährt ein Bus direkt innerhalb von 1,5 Stunden nach Oświęcim (Auschwitz auf Polnisch). Tickets könnt Ihr online hier buchen. Eine einfache Fahrt kostet Euch nur umgerechnet 3,50 Euro. Die Seite ist leider etwas unübersichtlich und auf Polnisch, kann aber mit Google Übersetzer bequem und halbwegs verständlich übersetzt werden. Hier braucht Ihr etwas Geduld, aber ich bin sicher, Ihr schafft das auch.
  3. Was Ihr noch beachten solltet: Plant etwas Puffer ein zwischen der Ankunftszeit und der Besuchszeit. Außerdem sollte Eure Rückfahrt relativ spät am Abend sein, denn Ihr werdet viel Zeit in den Lagern von Auschwitz-Birkenau verbringen. Die Nationalausstellung befindet sich in dem 20 ha großen „Auschwitz I“.  Das original erhaltene viel größere Lager „Auschwitz II“ mit 171 ha könnt Ihr ebenfalls besuchen. Zwischen den Lagern verkehrt ein kostenloser Shuttlebus.
Polen Auschwitz Konzentrationslager

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Wichtig: Bereitet Euch auf jeden Fall mental darauf vor, was Euch in dem ehemaligen Konzentrationslager erwartet. Der Komplex ist zum einen riesig und erfordert eine gute Ausdauer, zum anderen ist das meiste unverändert und zeigt erschüttende Einblicke in die Vergangenheit des Lagers. Haare, Prothesen, Schuhe, Fotos von Häftlingen und die Schilderung der Todesprozesse sind Teil des Museums. Ihr solltet Euch also in der Lage fühlen, das alles zu verkraften.

Kulinarisches

Was die Currywurst in Berlin ist, ist in Krakau das Zapiekanka. Der polnische Snack wurde bereits zu Ostblockzeiten als sozialistischer Fastfood-Snack an die Arbeitergesellschaft verkauft und hat bis heute seine Beliebtheit nicht verloren. Ein Zapiekanka besteht aus einem großen Stück Baguette, das mit Champignons und verschiedenen Zutaten nach Wahl belegt wird. Käse und Soße obendrauf, in den Grillofen und fertig! Eine kunterbunte Auswahl der traditionellen Snacks an findet Ihr auf dem Plac Nowy, hier habt Ihr die Qual der Wahl. Unbedingt probieren!

Polen Krakau Spezialität

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Wenn Ihr auf der Suche nach einer coolen Locations seid für Euer Abend- oder Mittagessen, dann schlendert einfach mal der Weichsel entlang. Hier gibt es verschiedene Hausboote, auf denen Ihr Essen und Trinken könnt. Weitere hippe und alternative Restaurants findet Ihr im Jüdischen Viertel. Von Hinterhof-Atmosphäre, über Dachterrasse, bis hin zu urigen alten Restaurants findet Ihr sicher etwas nach Eurem Geschmack. Und was Ihr nicht vergessen dürft: Wodka. Was wäre eine Reise nach Polen ohne die verschiedenen Wodka-Variationen getestet zu haben? Die verrücktesten Wodka-Kombinationen gibt es für 1 Euro im Pijalnia Wódki i Piwa.

Nachtleben

Wie Ihr vielleicht schon zwischen den Zeilen lesen konntet, war mein persönliches Highlight definitiv das Jüdische Viertel Kazimierz. Müsste ich das Viertel in fünf Worten beschreiben, dann wären das die Worte alternativ, künstlerisch, traditionell, lebhaft und gemütlich. Ein bisschen wie das Schanzenviertel in Hamburg, um einen Vergleich zu ziehen. Tagsüber Flohmarkt, Street Food und Straßenmusik und abends erwachen die Bars und Clubs in der Untergrund-Szene. Wenn Ihr von Mainstream-Musik, Touristenmassen und teuren Preisen in den Bars, Kneipen und Clubs der Innenstadt die Schnauze voll habt, dann tobt Euch auf den Elektro-Beats der Clubs im Szene-Viertel Kazimierz aus.

Tipp: Seit 1988 findet einmal im Jahr Jüdisches Kulturfestival in Krakau statt, eines der weltweit größten und bedeutendsten Festivals jüdischer Kultur, mit zahlreichen Konzerten rund um die Uhr in den verschiedensten Locations. Außerdem wird mit Hilfe von Filmen, Performances und diversen Ausstellungen die jüdische Kultur der Gegenwart und Geschichte repräsentiert.

Ich konnte mit meinen Krakau Tipps Vorurteile aus dem Weg räumen und Euch von der Einzigartigkeit der Stadt überzeugen? Klickt Euch durch meine Krakau Schnäppchen und Polen Deals und schaut, ob das Richtige Angebot für Euch dabei ist. Wenn Ihr die neuesten Schnäppchen direkt auf’s Smartphone bekommen wollt, dann meldet Euch für meinen WhatsApp Deal Alarm oder Newsletter an und verpasst keine Deals mehr!