Ein Coffeeshop-Verbot in Amsterdam? Was zunächst absurd klingen mag, könnte schon bald Realität werden. Wie die NL Times berichtet, plant Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema ein Verbot von Coffeeshops für ausländische Touristen. Ziel der Bürgermeisterin ist es, den mittlerweile unkontrollierbar großen Cannabismarkt zu regulieren und das Geschäft mit harten Drogen sowie die Kriminalität in der Stadt zu bekämpfen.
Amsterdam ist der Touristenmagnet schlechthin. Hier tummeln sich Urlauber aus aller Welt, um die zahlreichen Grachten, farbenfrohen Tulpen oder wunderschönen Häuserfassaden zu bestaunen. Und auch der Besuch eines Coffeeshops steht bei vielen ganz oben auf der To-Do-Liste. Damit könnte jedoch schon bald Schluss sein!
Wie die Bürgermeisterin Amsterdams, Femke Halsema, in einem Schreiben an den Stadtrat mitteilte, möchte sie ein Coffeeshop-Verbot durchsetzen, das sich ausschließlich an ausländische Touristen richtet. Hintergrund sei der durch Besucher unkontrollierbar groß geworden Cannabismarkt, welcher Türöffner für schwere Kriminalität und harte Drogen geworden sei.
„Es gibt eine besorgniserregende Verflechtung zwischen dem Handel mit weichen und harten Drogen: Geld aus dem lukrativen Cannabishandel findet leicht seinen Weg zu harten Drogen“, so die Bürgermeisterin in ihrem Schreiben.
Verkauf nur an Einheimische
Konkret sieht der Plan der Bürgermeisterin vor, Cannabis aus Coffeeshops künftig nur noch an Einheimische, also an in den Niederlanden registrierte Personen zu verkaufen. Frühere wissenschaftliche Untersuchungen zeigten in diesem Zusammenhang bereits, dass für die Deckung der lokalen Nachfrage an Cannabis lediglich 66 der rund 166 Coffeeshops ausreichen würden.
Forscher warnen daher vor dem Kriterium der Einwohnerbeschränkung, da mit ernsthaften finanziellen Folgen für Coffeeshop-Besitzer zu rechnen sei.
Folgen für Straßenhandel ungewiss
Gemäß den Aussagen der Bürgermeisterin sei das Einwohnerkriterium in Bezug auf den Erwerb von Cannabis ein wichtiger Schritt, um den Cannabishandel in der niederländischen Hauptstadt wieder kontrollierter und überschaubarer zu gestalten.
Forscher wiederum warnen vor den ungewissen Folgen für den Straßenhandel Amsterdams. So sei nicht auszuschließen, dass Straßenhändler ihr Geschäft der „harten Drogen“ um die „weichen Drogen“ aus den Coffeeshops erweitern und Touristen sich fortan an Dealer auf den Straßen wenden.
Ob der Vorschlag der Bürgermeisterin vom Stadtrat gebilligt wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass Bürgermeisterin Halsema im Laufe des Jahres einen genaueren Um,- und Durchsetzungsplan vorlegen wird.
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