Für Taucher ist Bali ein wahres Eldorado! Die Unterwasserwelt der indonesischen Insel ist das Zuhause von sehr gut erhaltenen Hart- und Weichkorallen, Napoleon- und Papageienfischen sowie zwei besonders beliebten Großfischen: Den majestätischen Mantarochen und Mondfischen. Jeder Taucher träumt im Leben seiner Tauchkarriere zumindest einmal auf diese Tiere unter Wasser treffen zu dürfen. Auf Bali ist die Wahrscheinlichkeit, diesen Traum in Erfüllung gehen zu lassen, sehr hoch! Doch auch darüber hinaus bietet Bali optimale Bedingungen für Hobbytaucher jeder Kompetenzklasse und Zertifizierung. Je nach Region unterscheiden sich die Ansprüche. In meinen Top 6 Divespots für Bali verrate ich Euch, wo Ihr unbedingt tauchen gehen solltet und mit welchen Bedingungen Ihr rechnen müsst.

Indonesien Komodo Tauchen Mantarochen

©sergemi/Shutterstock.com

Tauchen auf Bali

Infrastruktur

Wer auf Bali tauchen möchte, findet hier eine erstklassige „Infrastruktur“ vor: Zahlreiche zertifizierte Tauchschulen reihen sich hier, vor allem an den top Divespots, aneinander und bieten vom Schnuppertauchen über den Open Water Diver bis hin zum Free Diver unterschiedliche Möglichkeiten, die Unterwasserwelt zu erkunden. Die meisten Tauchschulen befinden sich im Osten und Südosten der Insel sowie auf den vorgelagerten Inseln Nusa Penida, Nusa Lembongan, Nusa Ceningan und den Gili Inseln Trawangan, Meno und Air. Das Tauchen auf den Nusa und Gili Inseln unterscheidet sich jedoch sehr! Die Wassertemperatur um die Nusa Inseln beträgt, je nach Divespot, zwischen 18 und 26 °C, auf den Gili Inseln bewegen sich die Temperaturen meist zwischen 29 und 31 °C.

Preise

Das Tauchen ist auf Bali relativ günstig! Der Open Water Diver kostet, je nach Tauchausbildungsprogramm, zwischen 350 und 450 Euro, der Advanced Open Water zwischen 250 und 300 Euro. Zu den zwei prominentesten zählen PADI und SSI. Pro Tauchgang zahlt Ihr in der Regel inklusive Equipment zwischen 30 und 40 Euro. Viele Tauchschulen bieten auch die Möglichkeit, vergünstigte Tauchpakete mit beispielsweise 10 Tauchgängen zum Festpreis zu kaufen.

OWD oder AOWD?

Die meisten Divespots erreicht Ihr mit einer maximalen Tiefe von 18 Metern. Das bedeutet, dass Ihr mit einem OWD für das Tauchen auf Bali gut ausgestattet seid. Der große Wermutstropfen: Wer auf Tuchfühlung mit Mondfischen gehen möchte, muss auf eine Tiefe von 30 Metern hinunter. Die scheuen Meerestiere halten sich hier nämlich meist im tiefen (und kalten) Gewässer auf. Wer also einen AOWD hat, ist hier im Vorteil. Mein Tipp: Verbindet Euren Tauchgang zur Crystal Bay, der Putzerstation der Mondfische, mit Eurer Ausbildung zum AOWD. Ich selbst habe mir diesen Tauchgang einfach als Tieftauchgang anrechnen lassen. Die Tauchschulen sind in dieser Hinsicht sehr kooperativ und gestalten die Ausbildung so, dass auch Eure Wünsche berücksichtigt werden.

Gili Inseln

Rund um die drei Gili Inseln Trawangan, Meno und Air befinden sich die wohl besten Divespots für Anfänger. Ich selbst habe hier meinen OWD gemacht und hatte die traumhaftesten Bedingungen schlechthin: Geringe Strömung, eine Unterwassersicht zwischen 20 – 30 Metern und eine Wassertemperatur um die 30 °C. So konnte ich mich voll und ganz auf meine Skills und die faszinierende Unterwasserwelt konzentrieren. Da sich auf Gili Trawangan eine Schildkrötenaufzuchtstation befindet, wimmelt es hier regelrecht von ihnen. Übrigens könnt Ihr diese auch beim Schnorcheln beobachten! Auch Riffhaie und Mantarochen können sich mal hier hin verirren.

Gili Trawangan Schnorcheln

©Dudarev Mikhail/Shutterstock.com

Tulamben

Tulamben liegt an der Ostküste Balis und ist vor allem für das vor der Küste liegende USAT Liberty Schiffswrack bekannt. Neben dem beeindruckenden Wrack erwartet Euch hier jedoch auch eine vielfältige Unterwasserwelt. Der Coral Garden bietet insbesondere für Makroliebhaber jede Menge zu entdecken, die Steilwand Drop Off ist ein beliebter Tauchspot für Driftdiver. Um in Tulamben tauchen zu gehen, habt Ihr mehrere Möglichkeiten. Entlang der Ost- und Südostküste bietet nahezu jede Tauchschule einen Tagestrip nach Tulamben mit 2 – 3 Tauchgängen. Alternaitv könnt Ihr Euch auch direkt vor Ort eine Unterkunft buchen. Tulamben gehört zu den ruhigeren Orten auf Bali und ist somit perfekt, wenn Ihr eine Auszeit vom Trubel sucht.

USAT Liberty

Das ehemalige Versorgungsschiff der United States Army wurde während des Zweiten Weltkriegs auf der Fahrt von Australien auf die Philippinen von einem japanischen U-Boot torpediert. Das zerstörte Schiff wurde daraufhin an den Strand von Tulamben gebracht. Mit dem Ausbruch des Vulkans Agung 1963 rutschte das Schiff schließlich zurück ins Wasser und liegt seitdem auf dem Grund. Das Wrack der USAT Liberty gilt unter Tauchern als eines der besten Tauchwracks. Da sich das Wrack nur 40 Meter von der Küste entfernt befindet, wird der Einstieg meist direkt von der Küste aus gemacht. Das Schiff ist 125 m lang und 12 m breit, die minimalste Tauchtiefe beträgt 5 Meter, die maximale 30 Meter. Somit können Taucher jedes Levels das Wrack unter Wasser erkunden. Das Schiff ist mit den Jahrzehnten zur Heimat zahlreicher Fische und Korallen geworden. Besonders spannend ist die Möglichkeit, auch in das Wrack zu tauchen.

Nusa Penida

Die größte der drei Nusa Inseln ist für Taucher gleich in zweifacher Hinsicht besonders interessant: Hier ist die Chance besonders groß, auf Mantarochen sowie Mondfische zu treffen. Die zwei entsprechend bedeutsamsten Divespots sind die Crystal Bay und der Manta Point im Süden von Nusa Penida. Der Norden von Nusa Penida punktet mit einer Vielzahl an Hart- und Weichkorallen und wärmeren Wassertemperaturen. Und durch die Strömung wird hier jeder Tauchgang zum entspannten Driftdive.

Manta Point

Der Manta Point ist eine Putzerstation, die sich auf ca. 15 Metern Tiefe befindet und die von den Mantas täglich aufgesucht wird. Mantarochen sind intelligente und neugierige Tiere, die dem Menschen sehr nahe kommen (wenn sie möchten). Die Tauchkonditionen sind hier etwas anspruchsvoller: Hier kann eine sehr starke Strömung herrschen und die Sicht unter Wasser geht teilweise nicht über 5 Meter hinaus . Zudem herrschen hier Temperaturen zwischen 18 und 24 °C, die Euren Körper zusätzlich belasten. Der Manta Point wird deshalb auch nur erfahreneren Tauchern empfohlen. Wenn Ihr Eure Tauchkarriere gerade erst begonnen habt, habt Ihr alternativ die Möglichkeit, am Manta Point schnorcheln zu gehen. Denn die Mantas kommen auch an die Wasseroberfläche und gehen dort regelrecht auf Tuchfühlung mit Euch. Vorteil: Die Temperaturen an der Wasseroberfläche sind in der Regel wärmer.

Crystal Bay

Der Name ist hier Programm! Die kleine Bucht punktet mit einer Visibility von bis zu 30 Metern! Während der Saison von August bis Ende Oktober ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch hier auf Mola Molas – auch als Mondfische bekannt – zu treffen. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, warum Taucher aus aller Welt nach Crystal Bay gezogen werden. In der seichten Bucht leben viele Hart- und Weichkorallen, die eine Vielzahl an Fischen beherbergen. Auch Schildkröten sind hier häufig gesehene Gäste.

Nusa Lembongan Mola Mola

©Jung Hsuan/Shutterstock.com

Padang Bai

Padang Bai liegt an der Südostküste Balis, rund eine Autostunde vom Flughafen Denpasar oder Sanur entfernt, und bietet eine Vielzahl großartiger Divespots. Taucher aller Level und Kompetenzstufen finden hier einen passenden Spot für sich. Für Anfänger eignet sich aufgrund der geringen Strömung die Blue Lagoon. Da das Riff bereits in 5 Meter Tiefe beginnt, sind die Sichtbedingungen hier – vor allem wenn die Sonnenstrahlen auf das Riffdach treffen und dieses in all seinen Farben erstrahlen lassen –  sehr gut! Dieser Spot eignet sich zudem für Liebhaber von Nachttauchgängen! Aufgrund der zunehmenden Strömung sind die übrigen Divespots wie Amuk Bay, Gili Biaha und Gili Tepekong nur für erfahrende Taucher empfohlen. Gili Tepekong zeichnet sich durch steile Felswände und Korallenriffe aus. Wer hier tauchen geht, begegnet mit etwas Glück Riffhaien, Adlerrochen oder Barrakudas.