Der sanfte Tourismus erfreut sich mittlerweile einer immer größeren Beliebtheit, denn nachhaltiges Verhalten und der Schutz der Umwelt stehen im Zuge der Globalisierung und der Klimaveränderungen hoch im Kurs. Dass der Massentourismus zum Teil negative Auswirkungen auf die Natur hat, steht nämlich außer Frage. Der kleine aber feine Unterschied vom „harten“ zum „sanften“ Reisen ist, dass sich mehr Zeit genommen wird. Der Fokus liegt auf dem spontanen, langsamen Erleben der Umwelt, dem Einklang mit sich selbst und dem aktiven Interesse zum Besuchsland. Und wo ist sanfter Tourismus besser möglich, als in einer Destination, die bekannt ist für viel Ruhe, Natur und Freiheit? Deshalb möchte ich Euch nun die schönsten Orte für einen sanften Urlaub in den Alpen verstellen. Außerdem möchte ich Euch zeigen, wie Ihr Euch als sanfter Tourist in den Alpen bewegen könnt und welche Aktivitäten Ihr dabei auf keinen Fall verpassen solltet.

Österreich Kärnten Wandern Berg

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Sanfter Tourismus Alpen



Orte

Jährlich erreichen die Alpen mehr als 100 Millionen Touristen weltweit, sodass negative Auswirkungen auf die Natur und Landschaft leider nicht ausbleiben. Damit die Alpenlandschaft auch für nächste Generationen weiterhin ein echtes Naturjuwel bleibt, müssen sich die Tourismusbranche und die Reisenden nachhaltig anpassen. Eine sanfte Reise in die Alpen ist eine gute Balance zwischen Urlaub und Umweltschutz, denn dabei wird von der Anreise bis zu den Aktivitäten vor Ort darauf geachtet, die natürlichen Gegebenheiten an einem Ort nicht zu verändern und umweltfreundlich zu handeln. An welchen Orten in den Alpen Ihr die unverfälschte Natur erleben könnt, verrate ich Euch im Folgenden.

Österreich See Paar

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Weißensee (Österreich)

Der Weißensee in Österreich ist nicht nur ein faszinierendes Naturwunder, sondern auch eine perfekte Destination für einen sanften Urlaub. Bekannt ist der Weißensee auch für seine exklusive Trinkwasserqualität und sein traumhaftes Panorama. Hier könnt Ihr ganz bequem mit dem Zug anreisen und es Euch an den unbebauten Ufern des Weißensees gemütlich machen. Schnappt Euch ein Mountainbike und erkundet die natürliche Umgebung oder wandert einmal um den gesamten See herum. Zur Erfrischung könnt Ihr einfach in den See hüpfen oder Ihr genießt die idyllische Landschaft vom Boot aus. Der Winter am Weißensee lässt sich prima mit ökologisch verträglichen Sportarten wie Eis- und Langlaufen oder Rodeln kombinieren. Weitere tolle und umweltfreundliche Destinationen in Österreich sind Neukirchen am Grußvenediger, Werfenweng, Hinterstoder und Mallnitz.

Deutschland Bayern Alpen Berchtesgarden

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Berchtesgaden (Deutschland)

In Deutschland gibt es einige Destinationen für einen sanften Urlaub in der Natur. Besonders schön ist Berchtesgarden mit Postkartenmotiven, die Euch noch lange im Gedächtnis bleiben. Wandert um den Königssee, besteigt den Watzmann und verinnerlicht Euch die Kraft der Berge. Die atemberaubende Kombination aus Natur, Sport und Kultur wird Euch dabei helfen, Eure innere Mitte zu finden und den Alltag zu vergessen. Dank des dichten Busnetzes könnt Ihr problemlos ohne Auto verkehren. Für alle Übernachtungsgäste sind die öffentlichen Verkehrsmittel sogar kostenlos! Was sich ebenfalls gut kombinieren lässt, ist ein Ausflug in die wunderschöne Stadt Salzburg. Das Angebot an E-Bike- und Segway-Touren ist ebenfalls sehr groß. Auch empfehlenswert für einen sanften Urlaub in Deutschland ist Bad Reichenhall.

Alpen Tirol

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Arosa (Schweiz)

Wenn Ihr auf All Inclusive im Urlaub nicht verzichten und dennoch umweltfreundlich unterwegs sein möchtet, solltet Ihr nach Arosa in der Schweiz reisen. Der alpine Klimakurort in den Alpen ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Mit dem Zug erreicht Ihr den nahe gelegenen Ort Chur und von hier aus fahrt Ihr mit der Rhätischen Bahn weiter nach Arosa. Sowohl im Sommer als auch im Winter ist der Ort eine sichere Destination für warme Sonnenstunden oder verschneiten Pisten zum Skifahren. Mit dem Skiticket könnt Ihr die öffentlichen Verkehrsmitteln sogar kostenlos nutzen! Mit der Arosa Card erhaltet Ihr außerdem weitere Vergünstigungen. Besonders lukrativ ist das über 200 Kilometer große Wanderwegnetz zu grünen Almen und glasklaren Bergseen. Besucht auch Interlaken, Disentis/Mustér und Les Diablerets für eine sanfte ökologische Reise in die Schweiz.

Italien Südtirol Braies See Haus

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Ratschings (Italien)

Übergeordnetes Ziel im sanften Tourismus sollte sein, die Ursprünglichkeit und Schönheit der unerschlossenen alpinen Landschaft zu bewahren. Das hat sich auch die Ferienregion Ratschings in Italien zum Ziel gesetzt. Mit der Vorteilskarte AktivCard könnt Ihr ganz einfach das öffentliche Verkehrsnetz benutzen, denn die Natur genießt man am besten emissionsfrei ohne Auto. Die märchenhafte alpine Landschaft von Ratschings bietet Euch zahlreiche umweltfreundliche Aktivitäten wie Radfahren, Wandern, Bergsteigen, Langlaufen und Skifahren. Alpenorte in Italien, die sich ebenfalls dem sanften Tourismus gewidmet haben, sind Ceresole Reale, Chamois La Magdeleine, Cogne, Deutschnofen, Forni di Sopra, Limone Piemonte, Mals, Moena, Moos in Passeier, Valdidentro, Villnöß.

Mobilität

Wenn Ihr umweltfreundliche Reisen möchtet, solltet Ihr Eurer Benzin schluckendes Auto definitiv zu Hause lassen. Eine Anreise mit dem Auto ist natürlich nicht verboten, doch es empfiehlt sich dennoch auf Bus und Bahn zurückzugreifen. Denn der sanfte Tourismus beginnt bereits bei der An- und Abreise. Das ist zum einen weniger belastend für die Natur und zum anderen auch gleich viel entspannter für den Einzelnen. Einfach zurücklehnen, aus dem Fenster blicken und gleich die Umgebung auf Euch wirken lassen. Wenn Ihr keine Lust habt, Euch selbst um Bus- oder Bahnverbindungen zu kümmern, übernehmen das gerne auch diverse Tourismusbüros für Euch. Vor Ort solltet Ihr dann ebenfalls auf das klimaschonende Mobilitätsangebot wie beispielsweise Shuttle-Services, Wandertaxis, gratis Skibusse oder elektronisch betriebene Fahrzeuge zurückgreifen.

Österreich Kärnten Fahrrad

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Aktivitäten

Ihr möchtet in die Alpen reisen, aber dabei die Umwelt schonen? Euer umweltbewusstes Handeln beginnt bereits bei der Buchung Eurer Reise. Achtet bei der Auswahl Eurer Hotels oder Unterkünfte auf die Regionalität der Anbieter, indem Ihr zum Beispiel familiengeführte Unterkünfte auswählt. Ideal ist es dabei natürlich, wenn die Gastgeber selbst großen Wert auf regionale und saisonale Nahrungsmittel legen. Nachdem Ihr einen passenden nachhaltigen Unterschlupf gefunden habt gilt es noch herauszufinden, welche Aktivitäten besonders schonend zur Umwelt sind.

Sommer

Der Sommertourismus in den Alpen nimmt mittlerweile etwas ab. Grund dafür sind die sinkenden Preise für Fernreisen und die steigende Konkurrenz in den Alpen. Um der Veränderung in der Tourismusentwicklung entgegen zu wirken, werden in den Alpen zahlreiche künstliche Erlebniswelten wie Aussichtsplattformen, Seilrutschen oder Funparks erschaffen. Dinge, die die Natur der Alpen verändern und die natürliche alpine Landschaft beeinflussen.

Wenn Ihr ganz im Sinne des sanften Tourismus reisen möchtet, solltet Ihr Euch, statt die künstlich erschaffenen Erlebniswelten abzuklappern, lieber einfach in der Natur aufhalten. Es gibt zahlreiche Initiativen und Zusammenschlüsse, die Euch umweltfreundliche Aktivitäten anbieten. Nutzt die steilen Felswände zum Klettern, erklimmt die hohen Spitzen der Alpen beim Bergsteigen oder marschiert die zahlreichen Wanderwegen entlang und lasst die Landschaft auf Euch wirken. „Der Weg ist das Ziel“, deshalb lasst Euch dabei so viel Zeit, wie Ihr möchtet.

Winter

Die Klimaerwärmung macht den Wintertourismus in den Alpen natürlich sehr zu schaffen. Vor allem niedrig liegende Skigebiete haben Jahr für Jahr mit einer kürzeren Schneedeckendauer zu rechnen, weshalb umweltschädliche Maßnahmen ergriffen werden, um den Skitourismus in den Gebieten weiterhin am Leben zu halten. Der Skitourismus in den Alpen spielt eine wesentliche Rolle in der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Alpen, doch es kann dabei auch zu umweltschonenden Maßnahmen und naturverträglichen Tourismusformen gegriffen werden.

Ihr wollt nicht auf einen Skiurlaub verzichten, aber dennoch möglichst nachhaltig Handeln? Dann gibt es zum einen die Möglichkeit, in eine Destination zu fahren, die Mitglied des Verbandes „Alpine Pearls“ sind. Sie widmen sich dem nachhaltigen Tourismus und bieten ein breites Spektrum an umweltfreundlichen Alternativen. Außerdem solltet Ihr bei der Wahl der Unterkunft auf kleine Ferienwohnungen oder Bauernhöfe zurückgreifen, statt in Luxusresort abzusteigen. Bleibt außerdem immer auf den markierten Pisten, denn außerhalb der Piste zu fahren stört das ökologische Gleichgewicht der Alpen. Und natürlich die allerwichtigste Regel: Hinterlasst keinen Müll!

Italien Trentino Skipiste

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Alpine Pearls

Um der Gefährdung der Umwelt in den Alpen entgegen zu wirken, haben sich mehr als 25 Tourismusgemeinden aus sechs verschiedenen Alpenstaaten zusammengetan und im Jahr 2006 eine Kooperation namens „Alpine Pearls“ gegründet. Zur Hauptzielsetzung der „Alpinen Perlen“ gehört die Förderung der Mobilität. Der Gast soll am Urlaubsziel überall hinkommen, ohne ein Auto benutzen zu müssen. Das soll erreicht werden, indem Gästen die Möglichkeit der autofreien An- und Abreise sowie die einfache Nutzung der öffentlichen Verkehrsmitteln geboten wird. Zudem müssen die Mitglieder über gewisse ökologische Mindeststandards verfügen sowie Transferservices und umweltfreundliche Freizeitangebote offerieren.

Doch der Fokus der „Alpinen Perlen“ liegt nicht alleine auf den nachhaltigen Mobilitätskonzepten, sondern auch auf den allgemeinen Verzicht von umweltbelastenden Bestandteilen im Tourismus. Dazu gehört beispielsweise die aktive Erhaltung der Natur, nachhaltige Energieversorgungsmaßnahmen aus erneuerbaren Energien sowie die Müllvermeidung. Um regionale Identitäten und kulturelle Besonderheiten zu bewahren, bedarf es außerdem einen Rückgriff auf regionale Produkte. Es wird eine schwierige Aufgabe bleiben, die Natur in Einklang zu bringen mit Menschen, die in Ihrer Freizeit nur ungerne auf etwas verzichten. Die „Alpinen Perlen“ sind dem Ziel schon ein Stückchen näher gekommen, den Tourismus für die Umwelt verträglicher zu machen.

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